Die meisten von uns kennen es aus der Kindheit und haben gerne damit gespielt, die Eltern unter uns spüren beim Gedanken daran eher den Schmerz beim versehentlichen Draufsteigen im Kinderzimmer. Die Rede ist natürlich von Lego. Dass die kleinen, bunten Steine kein Verfallsdatum haben, hat eines unserer Teams bei ihrem Sozialprojekt bewiesen.
Barrieren überwinden
Für eine Aktion im Rahmen der inklusiven Freiwilligentage Anfang Oktober war die gemeinnützige Stiftung Gute-Tat „Heute ein Engel“ auf der Suche nach Lego-Steinen jeder Art. Das Ziel: der Bau von Rampen für Rollstuhlfahrer:innen und Menschen mit Rollatoren. Und weil eine solche Rampe aus rund 4.000 Lego-Steinen besteht, braucht es möglichst viele davon. Wir haben bereits vor ein paar Wochen dazu aufgerufen, alte Steine vorbeizubringen und am besten auch direkt beim Aufbau mitzuhelfen. Eine unserer Sozialprojektgruppen war beim Bauen involviert.
Als Schauplatz diente die Werkstatt des EineWeltHaus, wo unsere sechs Kolleg:innen recht schnell feststellen mussten: So einfach wie in der eigenen Kindheit ist das mit dem Lego hier nicht. Viel Motivation, eine grobe Bauanleitung, eine Klebepistole sowie Legosteine in verschiedenen Größen und Farben führten früh zu ersten Meinungsverschiedenheiten. Zwei Legoreihen längs, oder besser eine quer? Schmale Bausteine oder doch die dünnen Platten? Die Rampen müssen eine große Stabilität aufweisen, dürfen keine „Sollbruchstellen“ beim Bau bekommen, und sollen bestimmte Abmessungen erfüllen, damit sie auch wirklich funktional für Rollstuhlfahrende und Menschen mit Rollatoren sind. Jede Reihe musste daher wohl überlegt sein.
Die Teams haben sich aber schnell eingespielt und der Bau der Rampen ging zügig voran. Viereinhalb Stunden später konnte sich das Ergebnis sehen lassen: eine einteilige Rampe sowie ein Rampenteil einer zweiteiligen Rampe. Eingesetzt werden die Rampen in der Schwanthaler Höhe, der genaue Ort wird noch mit engagierten Münchner:innen des Stadtteils abgestimmt.
Und unsere Kolleg:innen? Die haben entweder Sternchen vor den Augen gesehen vom Sortieren der vielen Steine nach bestimmten Größen, aber auch platte Daumen vom Andrücken der Legosteinchen und Muskelschmerzen im Arm vom Bedienen der Klebepistole waren Begleiterscheinungen. Aber: Der Stolz über das Ergebnis überwog. Und Spaß gemacht hat der Austausch im Team und mit den Mitbauenden aus den anderen Institutionen sowieso. Wir freuen uns schon auf den Einsatz der beiden Rampen!
Hier haben wir euch ein paar Eindrücke vom Bau der Legorampe für euch: Highlights Legorampe
Zum Schluss noch ein Tipp für euch: Die Stiftung Gute-Tat bietet Freiwilligen in München und Umgebung die Möglichkeit, sich ehrenamtlich zu engagieren. Über eine Talentbörse können Ehrenamtliche ihre speziellen Kenntnisse und Fähigkeiten gezielt im freiwilligen Engagement einsetzen. Gute-Tat München arbeitet aktuell mit fast 10.000 Freiwilligen und über 500 Partner-Organisationen zusammen. Vielleicht sieht man sich ja bei einer der nächsten Aktionen!